Kategorie: Fussball

Wieder eigenständige Mannschaft: Langner: „Aus dem Dornröschenschlaf erwacht!“

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17 Jahre ist es mittlerweile her, dass der FC Bayreuth eine eigenständige Fußball-Mannschaft ins Rennen schickte. In den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder Stimmen, die danach riefen, wieder eine eigene Elf zu stellen. Und tatsächlich: FC-Vorstand Jürgen Langner ist es nun mit Hilfe zweier „Fußballverrückter“ gelungen, den Bayreuther Traditionsclub aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.

Von Thomas Nietner

Erwecken die Fußball-Abteilung des FC Bayreuth wieder mit Leben: FC-Vorstand Jürgen Langner, Trainer Daniel Petrovic und Abteilungsleiter Antonio Bautista (v. li.).

Seit vergangenen Freitag ist es beschlossene Sache. Auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayreuth stimmten die Vereinsmitglieder für den Austritt aus dem Vertrag mit den FSV Bayreuth. Und wie geht es beim FSV Bayreuth weiter? „Das muss der BSV und der FSV für sich klären“, lässt der FC-Vorstand die Frage offen. Schon in den vergangenen Jahren gab es schon immer mal wieder Aussagen über eine eigene FC-Elf. „Da war ich noch Einzelkämpfer“, erklärt Vorstand Jürgen Langner, warum nicht schon eher etwas aus jenem Vorhaben wurde. Letztmals nahm der FC Bayreuth in der Saison 2002/03 mit einer eigenständigen Mannschaft am Spielbetrieb teil, ehe man mit dem benachbarten BSV Bayreuth zum FSV Bayreuth fusionierte. 17 Jahre danach wagt man nunmehr die Rolle rückwärts: Ab der Saison 2020/21 schickt der Bayreuther Traditionsverein wieder eine eigene Mannschaft an den Start – dann in der A-Klasse. „Jetzt hatte ich zwei Mitstreiter, die mich in dem Vorhaben tatkräftig unterstützt haben“, verweist Jürgen Langner auf Daniel Petrovic und Antonio Bautista. Das Duo kennt sich mit Aufbauarbeit schließlich bestens aus. Beide halfen dem TFC Bayreuth in den vergangenen Jahren nach dem Neustart wieder in die Kreisklasse zurück, ehe sich die Wege dann im Laufe des vergangenen Jahres trennten. Und ganz ohne Fußball geht es weder bei Daniel Petrovic noch bei Antonio Bautista. „Ich hatte die Hoffnung ja nie ganz aufgegeben, wieder eine eigene Mannschaft zu stellen. Aber ich war auch immer Realist. Für so ein Vorhaben braucht es letztendlich auch Fußballverrückte. Ohne die geht es nicht“, ist Jürgen Langner den beiden neuen Gesichtern beim FC Bayreuth dankbar.

Aus dem Dornröschenschlaf erwacht

Denn mit ihren weitläufigen Kontakten ist es Daniel Petrovic und Antonio Bautista mittlerweile gelungen, genügend Spieler für eine Mannschaft zusammen zu trommeln. Während andernorts immer mehr Vereine Spielgemeinschaften eingehen müssen, um zu überleben, geht man beim FC Bayreuth genau den konträren Weg. „Wir haben bislang schon die Zusage von 17 Spielern“, strahlt Daniel Petrovic, der nach kurzer Zeit in Kanz zukünftig als Coach der neuen FC-Mannschaft fungieren wird. Wie schon beim TFC Bayreuth wird er dabei von Antonio Bautista unterstützt, der das Amt als Abteilungsleiter übernehmen wird. Namen wollen beide zwar noch nicht nennen, doch nach ersten Äußerungen ist offenbar von Spielern der Bezirksliga bis zur A-Klasse alles dabei. „Wir sind in der glücklichen Lage, uns die Spieler quasi aussuchen zu können. Wir schauen darauf, wer zum FC passt. Klar, ist es mittlerweile keine leichte Aufgabe mehr, eine Mannschaft zusammenzustellen. Aber wenn man sich an die Arbeit macht und alles abklopft, dann geht da schon was“, sagt Antonio Bautista überzeugt. Das FC-Konzept kommt offenbar bislang gut an. „Wir wollen ein bißchen was anders machen und das Rad zurückdrehen: Wir setzen vor allem auf Zusammenhalt und Kameradschaft. Geld gibt es hier nicht“, betont der neue Abteilungsleiter. Beim Bayreuther Traditionsverein wirbt man vor allem mit dem weitläufigen Sportgelände, das nach einem jahrelangen Dornröschenschlaf wieder im neuem Glanz erstrahlt. „Wir haben zwei Rasenplätze. Der Hauptplatz ist dabei in einem Top-Zustand. Dazu haben wir einen Allwetter- und einen Gummiplatz, so dass wir das ganze Jahr über spielen können. Und das mitten in der Stadt“, zählt Jürgen Langner die Vorzüge des Traditionsvereins auf.

Ab der kommenden Saison rollt am FC-Hauptplatz wieder der Ball.

„Eine Chance, hier etwas aufzubauen!“

„Die Leute sollen hier spielen, weil sie Lust auf Fußball haben“, wiederholt Daniel Petrovic nochmals die Worte seines Abteilungsleiters. Schon beim TFC Bayreuth 1970/71 2. Landesliga Nord 1969/70 17. Bayernliga 1968/69 1. Landesliga Nord 1967/68 2. Landesliga Nord 1966/67 2. Landesliga Nord 1965/66 17. Bayernliga 1964/65 1. Landesliga Nord 1963/64 3. Landesliga Nord 1950/51 2. Amateurliga Bayern FC Bayreuth 6 Bilder ansehen Antonio Bautista Daniel Petrovic Kroatien DATEN FC BAYREUTH SPORTSTÄTTE FC BAYREUTH STECKBRIEF A. BAUTISTA STECKBRIEF D. PETROVIC Alter 35 Wohnort Bayreuth Familie verlobt Nation Zum Forum (auch zum Eröffnen neuer Diskussionsthemen) bewies das Duo, das man damit durchaus erfolgreich sein kann. Die eine oder andere Anfrage anderer Vereine blieb daher in den vergangenen Monaten nicht aus. „Ich wollte aber etwas machen, was mich zu hundert Prozent reizt. Denn was ich mache, das mache ich mit vollem Einsatz“, zeigt sich der FC-Coach gewohnt ehrgeizig. Genau jenen Ehrgeiz bedurfte es auch, den FC Bayreuth aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Für Antonio Bautista war dies eine ebenso reizvolle Aufgabe: „Schon meine Brüder haben hier einst gespielt. Das ist nun eine Chance, hier wieder etwas aufzubauen.“ So erfüllt sich die Vision von Vorstand Jürgen Langner nach vielen Jahren doch noch. „Das soll aber keine Gaudi-Truppe sein“, setzt sich Daniel Petrovic schon durchaus sportliche Ziele mit seiner neuen Mannschaft. Das obere Tabellendrittel schwebt ihm dabei schon vor. Die Weichen dafür sind nun gestellt. Der eine oder andere Spieler soll sogar noch dazu kommen. Selbst eine eigene Reserve ist zumindest schon einmal in den Hinterköpfen des Trios, das in den kommenden Wochen weiter eifrig dem Neustart entgegenarbeitet. Der FC Bayreuth ist wieder zurück auf der Bayreuther Fußballlandkarte.

Coach der neuen FC-Mannschaft: Daniel Petrovic